Vogelbeere oder Eberesche, Art der Rosengewächse, die im nördlichen Europa und in Westasien verbreitet ist. Es handelt sich um einen bis 16 Meter hohen Strauch oder Baum mit glatter, hell- bis dunkelgrauer Rinde, unpaarig gefiederten, scharf gezähnten Blättern und gelblich weißen Blüten in Trugdolden. Bis zum Herbst wachsen daraus hellrote Beeren mit herbsaurem, bitterem Geschmack, die gern von Vögeln gefressen werden, worauf der Name beruht. In Notzeiten werden die Früchte auch vom Menschen als Marmelade zubereitet; man erntet am besten nach den ersten Nachtfrösten. Es gibt auch Kulturformen der Vogelbeere mit süßen Früchten, die in nördlichen Lagen und Gebirgsgegenden als Obstbäume angebaut und deren Früchte zu Kompott, Marmelade und Likör verarbeitet werden. Die Eberesche ist frosthart mit geringen Standortansprüchen und ist daher ein beliebter Straßenbaum mit allerdings wenig dauerhaftem Holz.

Systematische Einordnung: Die Vogelbeere gehört zur Familie Rosaceae. Sie heißt wissenschaftlich Sorbus aucuparia.

Rosengewächse, große, weltweit mit Schwerpunkt in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitete Familie der Blütenpflanzen mit ungefähr 110 Gattungen und 3 100 bis 3 400 Arten, zu der zahlreiche wichtige Nutz- und Zierpflanzen gehören.

Die Familie zählt zur Ordnung der Rosenartigen, der noch mehrere weitere Pflanzenfamilien angehören (je nach Auffassung umfasst die Ordnung zwischen 11 und 24 Familien), darunter die Steinbrechgewächse, die Dickblattgewächse und die Sonnentaugewächse.

Die Rosengewächse umfassen Bäume, Sträucher und – überwiegend mehrjährige – krautige Pflanzen. Typisch ist das Vorhandensein von Nebenblättern (blattartige Auswüchse am Ansatz des Blattstieles) an den ungeteilten bis tief zerteilten oder gefiederten Blättern. Die schalenförmigen Blüten besitzen in der Regel fünf Kelchblätter, fünf nicht miteinander verwachsene Kronblätter sowie zahlreiche Staubblätter. Die weiblichen Organe der Blüte bestehen aus einem bis vielen Stempeln, die frei stehen oder in verschiedener Weise miteinander verwachsen sind. Der Fruchtknoten ist oberständig oder – häufiger – mittelständig, wobei die Kelch- und Kronblätter und die Staubblätter auf dem Rand einer krugförmigen Struktur des Blütenbodens (Ansatzstelle der Blütenorgane) sitzen.

Nutz- und Zierpflanzen

Viele der wichtigsten Obstgehölze zählen zu den Rosengewächsen und sind als Nahrungslieferanten wirtschaftlich sehr bedeutsam. Zu den wichtigsten, in den gemäßigten Zonen angepflanzten Obstbäumen gehören Apfelbaum, Birnbaum, Pfirsich, Pflaumenbaum, Kirschbaum, Aprikosenbaum, Mandelbaum, Nektarine, Japanische Mispel (auch Wollmispel genannt) und Quitte. Wichtige Beerensträucher der Familie sind Himbeere, Brombeere und Kratzbeere, alles Arten der großen Gattung Rubus. Auch die Erdbeere gehört zu den Rosengewächsen. Bedeutende Zierpflanzen der Familie sind u. a. Fingerkraut, Weißdorn, Felsenbirne, Zierkirsche, Zier- oder Scheinquitte und Eberesche.

Rosen und Hybridrosen

Wegen ihres Duftes und der Schönheit ihrer Blüten werden Rosen seit alters geschätzt und angepflanzt. Heute ist sie die beliebteste und am häufigsten kultivierte Gartenblume der Welt. Die Gattung umfasst etwa 100 Arten, von denen die meisten in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre beheimatet sind. Gepflanzt werden sowohl verschiedene Arten der Wildrosen, die züchterisch kaum verändert wurden, als auch die über 20 000 Sorten der Kulturrosen, die es weltweit gibt und die das Ergebnis sorgfältiger Kreuzung und Selektion auf der Basis weniger Arten sind. Zu dieser unüberschaubaren Vielfalt kommen jedes Jahr außerdem zahlreiche neue Sorten hinzu. Diese Kulturformen werden unterschiedlich klassifiziert; meist unterscheidet man Strauchrosen (einmal- und öfterblühend), Kletterrosen (ebenfalls einmal- und öfterblühend) und Beetrosen, wobei letztere in die Gruppen Polyantha-Rosen, Floribunda-Rosen und Edelrosen (so genannte Teehybriden) unterteilt werden, wobei es jedoch Übergänge zwischen den Gruppen gibt. Außerdem gibt es noch weitere, kleinere Gruppen wie die Bodendeckerrosen, die so genannten Alten Rosen – Sorten, die bereits vor vielen Jahrzehnten entstanden und teilweise sogar bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden können – und die Englischen Rosen, eine neue Sortengruppe, die erst vor wenigen Jahren in England entstand und Merkmale der Alten Rosen mit denen moderner Beetrosen verbindet.

Anpflanzung

Rosen können in jedem guten, gut dränierenden (wasserdurchlässigen) Gartenboden angepflanzt werden. Rosen lieben wärmere Temperaturen und Sonne und gedeihen am besten, wenn ihr Wurzelbereich unbeeinflusst von den Nachbarpflanzen ist. Man pflanzt sie also, wenn überhaupt, dann mit flachwurzelnden Arten zusammen. Rindermist ist der beste Rosendünger (siehe Düngemittel), man setzt aber auch andere organische Dünger ein, z. B. Komposterde. Rosen müssen stark und fachkundig beschnitten werden (siehe Baumschnitt), und zwar unterschiedlich je nach Sortengruppe. Die meisten Rosenvarietäten werden durch Okulation gezogen; die Unterlage (wurzelbildender Teil der Pflanze) wird aus Samen oder Ablegern bestimmter Arten bzw. Sorten gewonnen; auf diese Unterlage veredelt man ein Auge der Edelsorte. Obwohl Rosen häufig von verschiedenen Krankheiten oder Schädlingen befallen werden, gelten sie am richtigen Standort doch als recht robust.

Systematische Einordnung: Der wissenschaftliche Name der Rosengewächse ist Rosaceae, die Familie zählt zur Ordnung Rosales. Die namengebende Gattung Rose heißt botanisch Rosa. Die botanischen Namen der erwähnten Nutz- und Zierpflanzen finden sich bei den entsprechenden Artikeln. Zierkirschen gehören zur Gattung Prunus, Zier- oder Scheinquitten bilden die Gattung Choenomeles (fälschlich auch Chaenomeles) und Ebereschen die Gattung Sorbus, zu der auch die Vogelbeere (Sorbus aucuparia) zählt. Die Gartensorten der Rose stammen von verschiedenen Arten ab, teilweise lässt sich ihr Ursprung nicht mehr genau zurückverfolgen. Beteiligt an der Zucht waren u. a. die Arten Rosa chinensis (Bengal- oder Chinarose), Rosa x borbonica (Bourbonrose), Rosa odorata (Teerose), Rosa x polyantha und Rosa x rehderiana; aus der Kreuzung der beiden letztgenannten Hybriden gingen z. B. die Polyantha-Hybriden hervor.

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