Buntspecht

Der Buntspecht ­ Trommler des Waldes

Wer im Februar durch die Wälder streift, der wird ein wahres Trommelfeuer hören: die Spechte balzen. Und wie es sich für Spechte gehört, ist das Trommeln ein entscheidender Bestandteil bei der Balz.

Mit dem Trommeln wird Interesse signalisiert und das Revier abgegrenzt, Paare demonstrieren mit den Trommelwirbeln ihre Zusammengehörigkeit. Je nach Spechtart klingt das Trommeln ein wenig anders, mal langsamer, mal schneller. Am allerschnellsten aber trommelt der Buntspecht: zehn bis fünfzehn Mal pro Sekunde.

Der Buntspecht, unsere häufigste Spechtart, soll nun noch einmal auf die Bedrohung unserer Wälder aufmerksam machen. Er steht für viele Tierarten, die naturnahe Wälder mit alten Bäumen und Totholz zum Überleben brauchen. Ein klassischer Wirtschaftswald, eine Fichtenmonokultur, ein typischer Forst bietet diesen Tieren keinen Lebensraum.

Der Buntspecht ist ein eifriger Höhlenbauer. Deshalb besitzen Spechte mehrere Höhlen, die nachts als Schlafkammern dienen können. Kranke und morsche Bäume werden zum Höhlenbau bevorzugt. Der Bau einer Höhle dauert zwei bis drei Wochen. Die Bauarbeiten erledigt vor allem das Männchen, während das Weibchen die fertige Höhle vor dem Einzug begutachtet. Ab Mitte April beginnt das Weibchen mit der Eiablage, die Jungen schlüpfen schon nach neun bis zwölf Tagen, sind aber völlig nackt, blind und unbeholfen. Deshalb schläft das Männchen jede Nacht bei den Jungen. Gefüttert werden die Jungen mit Insektenlarven, Spinnen und gelegentlich Früchten.

Gut beobachten läßt sich der Buntspecht übrigens auch in alten Friedhöfen und Parks, in Gärten mit großen Bäumen, ja sogar Alleen werden besiedelt. Deshalb lassen sich Buntspechte auch in der Stadt gut beobachten. Sogar am Futterhaus sind sie zu Gast, verschlucken kleinere Sämereien und nehmen Sonnenblumenkerne zur Bearbeitung mit.

Wer mehr über den Vogel des Jahres 1997 erfahren möchte, der kann für fünf Mark in Briefmarken (inklusive Porto) eine Farbbroschüre (36 Seiten) über den Buntspecht bestellen beim:
NABU,
Am Lippeglacis 10,
46483 Wesel.

Tip zur Naturbeobachtung ­ Die Spechtbalz

Ab Januar läßt es sich beim Spaziergang im Wald nicht überhören: die Spechte balzen. Und wie es sich für Spechte gehört, ist das Trommeln ein entscheidender Bestandteil der Balz. Mit dem Trommeln wird Interesse signalisiert und das Revier abgegrenzt, Paare zeigen so ihre Zusammengehörigkeit. Je nach Spechtart und Resonanzboden klingt das Trommeln ein wenig anders. Am allerschnellsten trommelt der Buntspecht: zehn bis fünfzehn Mal pro Sekunde. Die längsten und lautesten Trommelwirbel kann man vom Schwarzspecht hören. Von Januar bis März sind die sonst eher schweigsamen Spechte auch recht gesprächig, auffällig ist der keckernde Ruf des Buntspechts (keck, keck) und der von oben nach unten abfallende Ruf des Grünspechts, der wie ein Lachen klingt.

Und wie können Spechte trommeln, ohne Kopfschmerzen zu bekommen? Ihr Kopfskelett wurde an diese Belastung angepaßt. Knochenverstärkungen an der Stirnseite bilden einen wichtigen Schutz. Entscheidend aber ist die federnde Verbindung des Schnabels zum übrigen Schädel. Ein beweglicher Knochen sorgt dafür, daß der Rückstoß eines Schlages in eine Art Drehung gewandelt wird und sich nicht mit voller Wucht in das Gehirn fortsetzen kann.

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